Samstag, 28. Mai 2016

Role model

2016 ist das Jahr des Frühlings. 2015 war Sommer, ein krachend heißer, wenn auch nicht endlos langer, aber absolut besonders mit vielen vielen Hitzetagen.

Dieses Jahr ist nun schon fünf Monate alt und es spielt alle Facetten des Frühjahrs in epischer Breite, als gäbe es gar keine anderen Jahreszeiten mehr. Hatten wir überhaupt einen Winter, man versucht sich zurückzuerinnern und kann keinen Schnee aus keinem Winkel des Gedächtnisses hervorholen. Wie denn auch, es gab ja kaum Schnee und ja genau: Der Frühling begann irgendwann im Januar, nach ein paar Tagen winterlicher Kälte kroch er unauffällig aus den Beeten, setzte sich fest, um nie wieder zu gehen. So jedenfalls fühlt es sich bis heute an. Heute und auch schon gestern ist Sommer, Frühsommer. Gerade als ich aufgeben wollte. Mein Projekt, eine Pfingstrosenblüte bis zu ihrem aufblühen zu begleiten wurde ein wenig langweilig. Wochenlang das gleiche Bild. Geh bitte. Andererseits dankte ich dem Himmel für diese Zeit, denn was zunächst sehr früh begann, nämlich warme Tage, wendete sich im Laufe des April und Mai ins Gegenteil. Kühle Nächte und mäßig warme Tage verzögerten das Wachstum vieler wärmeliebenden Pflanzen. Ein später, wenn auch nur kurzer Frost jagte Schrecken durch die Gärten und die Landwirtschaft. Wenn ich es noch nicht gewusst hätte, jetzt ist es definitiv: Pfingstrosen brauchen für ihr aufblühen Wärme. Die Fotostrecke unten zog sich über ganze zwei Wochen und die letzten zwei richtig warmen Tage zündeten wie eine Rakete.




Vorfrühling, Frühjahr und Frühsommer. Hochsommer und Spätsommer, Altweibersommer. Herbst und Spätherbst. Winter. Kein Frühherbst und keine Frühwinter oder gar Spätwinter. Unsere Umgangssprache taucht durch die kalte Zeit, selbst wenn sie manche Jahre endlos lange scheint mit einem einzigen Begriff. Manchmal darf es tiefwinterlich sein. Aber damit ist auch schon genug. 

Frühling 2016 war mein Lieblingsfrühling, mein role model. Alle folgenden werden an diesem gemessen werden. So viel Freude am langsamen aufwachen der Natur! So viel Zeit, um notwendige Arbeiten im Garten in aller Ruhe zu erledigen. So viel Lust am schauen und beobachten. Nun geht er. Geht er wirklich? Vielleicht bleibt er noch ein wenig, bringt noch kühle Tage, Regen und mehr Zeit für Blüten in den Frühsommer hinein. Jetzt sind die Rosen dran. Deren Blüten mögen Hitze nicht, allzu schnell verblassen die Farben, fallen die Blütenblätter. Wir werden sehen...



5 Kommentare:

  1. ich hoffe auf einen "Frühlingssommer" nicht allzu heiß, bisschen feucht, aber nicht schwül... träumen wird frau doch dürfen, oder?
    lg

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  2. Liebe Elisabeth,
    das sind wunderbare Aufnahmen von der Knospe bis zur Blüte... eine wunderbare Pfingstrose!
    Das Wetter, schauen wir, wie es sich entwickelt...für die Rosen ist es gerade schade, ja, hier ist es auch so, die Blüten gehen auf und sind ganz schnell wieder abgefallen, entweder von Hitze oder Regen ...geniessen wir den augenblick, wenn sie da sind :O)
    Ich wünsche Dir einen guten Start in eine schöne neue Woche!
    ♥ Allerliebste Grüße , Claudia ♥

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  3. Wie schön, dass du diesen ewig sich nicht erfüllenden Frühling so magst. Und deine Blumen und Knospen anscheinend auch.. Mir hängt er zum Hals raus - ich liebe auch den brutalen Sommer!

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  4. Tolle Fotos der Blütenentfaltung, und ganz typisch mit Ameisenbesuch. Der gehört ja irgendwie dazu.
    VG
    Elke

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  5. Liebe Elisabeth,
    von mir aus könnte der Frühling noch ewig dauern, ich mag's ja absolut nicht krachend heiß. Die Regengeschichten könnten eventuell ein bisserl berechenbarer daherkommen, wenn ich mir was wünschen darf ;o)) Ich wurde soooooooo nass unlängst - und fuhr dann mit auf 27,5 Grad hochgeknallter Autoheizung heim, um keinen Schüttelfrost zu kriegen. Aber sonst sind die Temperaturen durchaus so, wie ich sie mag. Und die Pfingstrosen scheinen jetzt zufrieden zu sein - bei uns "explodieren! sie auch gerade, und die Rosen am Rosenbogen detto...
    Dank dir sehr für deinen lieben Kommentar "in Sachen WG" :-) Ich WOLLTE das damals unbedingt erleben. Ich hatte sogar eine eigene Wohnung aber ich zog trotzdem in eine WG und zahlte 14 Monate lang doppelt Miete. War eine wunderbare Zeit, die ich niemals missen möchte - und wie du siehst, hab ich sogar JETZT noch etwas davon ;o) Alters-WG ist mein bevorzugtes Wohnmodell in späteren Jahren, irgendwo in einer netten Gegend mit viel Natur - bevorzugt in einem umgebauten Bauernhof oder einer ähnlichen Atmosphäre, und natürlich mit netten Mitbewohnern ... und einem attraktiven Poolboy zum Anschauen!
    Herzlichst, die Traude
    http://rostrose.blogspot.co.at/2016/06/ein-knackwurstmobil-und-zwei-geburtstage.html

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